Style I – Michael Hosch

Style I – Michael Hosch

Kernbuche Natur

  • Korpus: Kernbuche 38mm
  • Hals: kanadischer Ahorn 22 Bünde
  • Griffbrett: Ahorn
  • White pearl dreischichtiges Schlagbrett (Fleor)
  • Standard-Chrom-Tremolo
  • 2,4mm Medium Jumbo
  • Mensur: 648mm
  • Tonabnehmer: 3 x Single Coil Kaish Chrome closed
  • Elektronik: 1xVolumen 2xTone Poti (0,473mF)
  • 5-Wege-Schalter
  • chrom Hardware
  • Roller String Halterungen
  • Gewicht: 3,9 kg

„Ich brauch ein Regal, dass 2 Boxen á 40kg aushält“ Das war der Auftrag von einem Freund. Also eine Arbeitsplatte in der handelsüblichen Stärke von 38mm gekauft, ein Regal draus gemacht und aus dem Rest einen Body gefräst. Klingt jetzt einfach, war es aber nicht so ganz. Die Buche ist ja doch recht hart in der Bearbeitung, was das Wärmeempfinden der Fräser durchaus des Öfteren verändert hat. Angenehm waren jedenfalls die Lackierarbeiten. Da gab es kaum das Problem, dass sich diverse Passagen im Holz wie Gebirge anheben, sobald sie mit der Feuchtigkeit des Lackes in Kontakt kommen.  Es waren auch nur zwei Sprühschichten des Zweikomponentennitrolackes notwendig, um ein Ergebnis zu erzielen, dass die nachfolgenden Schleif- und Polierarbeiten in einem erträglichen Maß erscheinen lassen. Klarlack war die Wahl, weil mir die Maserung vom Holz gefiel und ich wissen wollte, wie das dann im fertigen Produkt wirkt. Bedenken hatte ich nur bezüglich der Temperatur. Meine „Lackierbox“ hat keine Heizung und 14 Grad ist ja nicht unbedingt die angenehme Kategorie. Den Lack stört das nicht. Der härtet chemisch aus. Nach dem Schleifen und Polieren erhielt ich ein ganz annehmbares Ergebnis, aber da muss ich noch weiter dran arbeiten. Feine Kratzer sind bei genauer Betrachtung immer noch erkennbar. Da bin ich natürlich für sämtliche Tipps dankbar, die dafür sorgen, ein hochglänzendes Ergebnis zu erhalten.

Der Ahornhals erhielt lediglich an der Kopfplatte ein kleines Logo. Dieses wurde mittels Decal Folie (Danke Guido!) aufgebracht und entsprechend weniger Lackschichten mit Zwischenschliff als mit der Tattoo Folie haben hier eine einheitliche Ebene erzeugt.

Danach einfach nur mehr die Innenseiten des Korpus vollflächig mit Kupferfolie auskleiden, Elektronik rein (ok, da musste ich ein wenig nacharbeiten, da der Fünfwege-Schalter doch tiefer als gedacht war…) und fertig ist das Teil. Der Rest der Einstellung war kein Problem. Die Bünde passen alle, auch annähernde Bundreinheit ist erreichbar. Am Sattel muss ich noch ein wenig nacharbeiten. Da gibt´s beim Bending mit der G-Saite noch ein Problemchen, welches sich sicher lösen lässt.

Die Wahl der Tonabnehmer war hier mehr eine optische als eine qualitative. Das hört man aber auch…

Buche hat hier zur Folge, dass das Ding nun 3,9kg (trotz der Stärke von 38mm) hat – also nicht ganz so leicht. Also eher ein Übungsgerät, das im Sitzen schön ausbalanciert ist.

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Bewertung 4.8 Sterne aus 8 Meinungen

5 Comments

  1. Cool, Buchenholz. Hatte ich auch schon mal drüber nachgedacht.
    Endlich mal einer der ne Lanze bricht im Gegensatz zu den üblichen
    Tonholz Enthusiasten. Kannst du irgendwie die Klangeigenschaften / Schwingungen
    des Bodys beurteilen. Sieht auf jeden Fall sehr gut aus. Besonders die Lacke .
    Volle Hand

    • Hallo Karl-Heinz Simon

      Buchenholz klingt ähnlich wie Ahorn (Maple) is aber weniger hard.
      Die von mir gebaute Gitarre (Name Anton Hinten) hat davon ein Top bekommen.
      MfG,
      Rinke Hinten

    • Hallo Karl-Heinz! Erst mal vielen herzlichen Dank für dein feedback und die Five! Ich hab eben wegen der Buche schon mit ganz anderen Kommentaren diverser Kenner gerechnet. Umso mehr freut´s mich jetzt. Da das Teil erst kürzlich fertig geworden ist hatte ich noch keine Gelegenheit mit verschiedenen Hölzern zu vergleichen. Ich hab einen Vergleich mit Birne angestellt. Also da würde ich jedenfalls die Birne wählen. Die klingt einfach voller. Da ich einerseits meinem Gehör nicht so vertraue und andererseits nicht nur mir einem Holz vergleichen will, hab ich mich bezüglich des Klangs vorerst noch nicht ausgelassen. Das steht aber noch am Plan. Falls da weiter Interesse besteht, kann ich dazu noch einen Kommentar hinterlassen. Wird aber ein bisschen dauern. Ich möcht eben eh auch den direkten Vergleich mit Ahorn machen (Danke Rinke), weil ich momentan eher das Gefühl hab, dass die Buche halt weniger lang nachschwingt. Auch ein Vergleich mit weicheren Hölzern ist geplant.

      • Ok sehr interessant, vielleicht hat das Schwingungverhalten ja evt. was mit der Stäbchenverleimung zu tun. Hirnholz an Hirnholz. Bei einem Buche Massivholzrohling sieht die Sache wahrscheinlich anders aus. Der Vergleich mit Ahorn hört sich doch ganz gut an, ist ja ein sogenanntes Tonholz. Naja wie auch immer, Mut zur Lücke, und das finde ich gut. Hatte eben auch schon mal daran gedacht mir einen Body aus stäbchenverleimten Buche Regalbrettern oder Küchenarbeitsplatte zu bauen. Aber es ist auch das was für mich DIY Gitarrenbau u.a. ausmacht, aus einem rohen Holzklotz einen professionellen Body zu basteln auch mit unkonventionellen Materialien. Well done.

        • Bin mir sehr sicher, dass es besser klingt, wenn´s Vollholz ist. Jede Verleimung wirkt sich negativ aus. Mir gefiel die Maserung und wollt eben auch wissen, wie sich Verleimung auf den Klang auswirkt. Aber ich denke, dass das Hochladen von Klangbeispielen nichts bringt. Probiers aus, wennst schon öfter den Plan hattest. Ich hab schon die nächste am Plan – ganz anders, weil´s mich eben interessiert, wie das dann klingt. Die gibt´s dann nächstes Jahr und ich weiß jetzt schon, dass die eine Herausforderung wird. 🙂 Übrigens auch Hut ab vor Deiner! Und CNC hätt ich manchmal auch echt gern

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