Style I – Benjamin Lutz

Style I – Benjamin Lutz

Hallo zusammen,

da dies mein erstes Bauprojekt war, habe ich mich noch nicht an die Modellierung des Bodies und des Halses heran getraut. Also war die Idee mit einem Bausatz anzufangen. Ich habe dann erstmal einige Monate recherchiert. Da es aber nicht den einen Bausatz gab, bei dem alle Parts meinen Vorstellungen entsprachen, habe ich mir die einzelnen Teile für das Projekt zusammen gesammelt. Bis auf die Pickups (Ironstone Vintage Platinum) und das Finish (Wudtone, Hot Auburn) kam alles von ML (tolle Qualität der Teile). Daher war ich froh, dass Hals (Ahorn) und Body (Sumpfesche) perfekt ineinander passten. Nach der Lackierung musste ich zwar nochmal ein wenig anpassen, das war aber unproblematisch.

Finish:
Hierbei handelt es sich um ein Öl/Wachs Gemisch. Erst einmal Kratzer raus schleifen. Die einzelnen Schichten habe ich dann von Hand (mit Handschuhen!!) in das Holz einmassiert. Nur so viel die Poren aufnehmen wollen, den Überschuss abgestrichen. Dazwischen immer 2 Tage trocknen lassen und vor der nächsten Schicht kleine Unebenheiten mit Stahlwolle beseitigt. Die Methode ist wirklich Kinderleicht. Mit jeder weiteren Schicht hat sich der der Farbton weiter intensiviert. Am Ende noch 4 Schichten klares schützendes Finish drüber. Fertig.
Sollte laut Hersteller vor dem polieren etwa 6 Wochen aushärten. Also Urlaub gemacht.
Das Ergebnis verblüfft mich heute noch jeden Tag. Je nach Licht kann das Finish entweder satt hellrot oder manchmal sogar fast schon braun wirken.
Der Hals wurde mit einem klaren Finish versehen, selbe Prozedur.

Hals:
Ich war erstaunt wie gut die Bundierung geglückt war. Es waren lediglich 2 Bünde die ich etwas bearbeiten musste. Erst später habe ich gelesen, dass ein Ahorngriffbrett dafür beklebt werden sollte, da sonst schwarze Streifen entstehen könnten. Hier hatte ich wohl Glück denn das ist nicht passiert.
Danach nochmal Bünde poliert.
Beim Einbau einer der Saitenniederhalter ist mir ein kleines Missgeschick passiert. Das Loch war etwas zu knapp gebohrt und die Schraube ist abgebrochen. Deswegen habe ich mich kurzerhand entschieden die Orientierung der beiden Saitenniederhalter in entgegengesetzte Richtung auszurichten. Vom Design her finde ich es sogar schöner und bin fast froh darüber.
Die abgebrochene Schraube habe ich auf Kopfplattenniveau runtergeschliffen. Ich wollte sie als Andenken drin behalten. Sie erinnert mich nun an die Hochs und Tiefs des ersten Eigenbaus.

Zusammenbau:
Als der Hals angeschraubt war, wurde das Tremolo justiert und im Folgenden die weiteren Parts eingebaut und gelötet. Da ich zur Abschirmung nur etwa 2cm breites Kupferband hatte, gibt es da doch einige Lötpunkte zum schließen des Faradaykäfigs. Halb so wild.
Da ich nicht so der Fan der Fender-Standardschaltung bin, wollte ich mal etwas anderes probieren. Ich wollte mehr Freiheit. Ich habe es dann so verbaut, dass man mit den drei Drehreglern nach Belieben von jedem Pickup etwas dazu mischen kann, also 3 Volumeregler. Der 5-Wegeschalter dient dann als Tone-Regelung (0% – 25% – 50% – 75% – 100%). Letzteres finde ich nämlich absolut ausreichend.

Feineinstellungen:
Nach dem Aufziehen der Saiten, habe ich 2 Tage mit Feineinstellungen verbracht, also Halskrümmung, Sattel, Saitenhöhe, etc… Habe zwar in jedem der dafür notwendigen Punkte Erfahrung, konnte aber nicht ruhen bis ich meinen Optimumszustand gefunden hatte.
Da alle Teile etwa so viel gekostet haben wie meine Mexiko Strat, wollte ich, dass die neue mindestens auch so gut klingt wie Sie. Mir war nämlich anfangs nicht klar wie realistisch das für einen Erstbau ist.
Aber ich muss sagen, das Ergebnis ist wirklich grandios. Hals fast gerade. Da raschelt nix. Die Saiteneinstellung meiner Wahl ist mir gelungen. Sie klingt schon trocken sehr warm und hat viel Sustain. Am Verstärker angeschlossen war ich dann nochmal mehr überrascht wie dynamisch und glasklar sie klingt.

Fazit:
Bin absolut zufrieden mit dem Ergebnis des ersten Eigenbaus. Habe nun eine neue Lieblingsgitarre, die toll aussieht und klingt. Den einen kleinen Schönheitsfehler hab ich lieben gelernt. Super Lust auf weitere Eigenbauten und habe definitiv ein tolles neues Hobby gefunden.
Hoffe es gefällt.

Liebe Grüße,
Benjamin Lutz

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