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Sonstiges – Uwe Brandt

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Nach dem ich vor ein paar Jahren aus einem Bausatz von ML-factory eine Strat so ziemlich dem Original nachempfunden hatte, reifte seit einiger Zeit bei mir der Gedanke etwas ganz Freies zu gestalten. Da ich mir nicht zutraute, den Hals selbst zu bauen und ich ja auch die Mechanik Pickup, Potis etc. brauchte, griff ich als Basis wieder auf einen Bausatz zurück.

Ich beschreibe hier die Gitarre als Endergebnis. Den Entwicklungs- und Bauwerdegang kann man sich unter http://www.mehlbrandt.de/transistor1/ansehen.

Ziel war es eine möglichst kleine Gitarre zum Mitnehmen zu bauen. D.h. kleine Maße, klare Form und auf das Wesentliche reduziert, mit nur einem Pickup aber dafür ohne Kabel oder extra Box. Herausgekommen ist ein Mix aus Vox Apache und Ovation mit Anleihen bei Ned Steinberger und Bo Diddley.

Der Korpus mit den Innenverstrebungen ist aus Buche, Alle sichtbaren Teile, also Halsaufnahme und Decke sind aus Esche. Da ich die Struktur und Farbe des Holzes mag, habe ich die Oberfläche nicht lackiert sondern geölt und gewachst. Vom Schleifen, Schleifen, Schleifen brauche ich wohl niemanden in dieser Runde etwas zu erzählen. Die Innenseiten sind nur mäßig geschliffen und aus Abschirmgründen mit einer Schicht Kupferlack überzogen. Das Rückteil des Korpus, oder besser der Box, ist aus glasfaserverstärktem Kunstharz. Die Schüssel ist an sich schon stabil. Trotzdem sind über die Flächen noch röhrenmäßige Versteifungen eingearbeitet und die Innenseiten mit Filz beklebt, damit der Schall nicht durchtritt. Der ganze Hohlraum ist dann fest mit Filterfleece ausgestopft. Die Box ist als Bassreflexbox ausgelegt. Das Volumen ist sehr gering. Ich habe das kleinstmögliche Volumen ausgetestet (siehe obige Webpage). Der Lautsprecher hat für seine Abmaße gute Tiefen und wird mit dem Equalizer noch mal abgestimmt. Dieser wird einmal eingestellt und ist von außen nicht mehr zu bedienen. Die Potis sind zum Einstellen von Lautstärke und Verzerrung.

Elektrische Daten im Telegrammstiel:

  • Pickup: Siglecoil von ML
  • Impedanzwandler mit TL082
  • Verzerrer: Bausatz vom musikding „das plus“
  • Equalizer mit BA3812L
  • Verstärker: TDA7240A
  • Lautsprecher: visaton FR10
  • Spannungsversorgung 9V (6xAA)
  • Potis: Volume und Distortion

Zum Sound: Die Gitarre bringt einmal einen klaren und für Akkorde geeigneten Klang und zum anderen eine leicht rauen angezerrten (eher kratzigen) Klang, nicht unbedingt für Akkorde geeignet, aber E-Gitarren-typisch. – Ja, und koppelt das Ding nicht zurück? Natürlich koppelt das zurück! Der Verstärker darf halt nicht aufgedreht werden oder man passt auf offene Saiten auf ( die Rückkopplung fängt langsam an). Dadurch ergibt sich eine Lautstärke, die mit einer Akustikgitarre so mithalten kann.

Mein Ziel, eine kleine Gitarre zum Mitnehmen zu bauen, habe ich dann leider doch etwas verfehlt. Das Ding ist mit 3kg schon ganz schön schwer. Außerdem hat sie sich als Batteriefresser entpuppt. Nichtsdestotrotz liebe ich sie und es hat eine Menge Spaß gemacht, sie zu bauen und deshalb stelle ich sie dem geneigten Publikum von ML-factory vor.

Gruß Uwe Brandt

P.S. Der Name soll einen Hauch von Technik und Zukunft ausstrahlen, so wie Leo Fender dereinst seinen Brettgitarren futuristische Namen verlieh. Das hat mir gefallen.

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Bewertung 3 Sterne aus 15 Meinungen

2 Comments

  1. Cool, auch wenn Lautsprecher in reisegitarren blödsinnig sind, für was gibt es Kopfhörer? Oder willst du damit am Lagerfeuer rumklampfen?
    4 Sterne für die klampfe und einer dazu für den blödsinn

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