Sonstiges – Sebastian Engelmann
Hallo Herr List,
Dieses Jahr möchte ich mit meinen Schätzen am Wettbewerb teilnehmen. Hier der Baubericht zu „Maggie“:
Für meinen Freund Stefan baute ich die bisher letzte Gitarre, die von ihm „Maggie“ getauft wurde. Von Stefan sind auch die professionellen Fotos am Ende des Berichtes.
Hier erst mal nackte Daten (Wer direkt zum Ergebnis will, der scrollt bitte nach unten)
- Mahagonikorpus mit Ahorndecke mit eingeleimten Mahagoni-Hals (Bausatz aus dem Shop)
- Rockinger Cream-Team (AlNiCo II Custom Bridge & Neck Humbucker) Pickups mit Neusilber Kappen
- CTS-Potis, Orange Drop-Kondensatoren + Treble Bleed-Kondensatoren im „50s Wiring“
- Sattel aus ungebleichtem Rinderknochen
- Wilkinson Mechaniken im Kluson-Stil
- Wilkinson Wraparound-Brücke
- Korpusvorderseite mit Kunstleder in Python-Optik bezogen
- Kopfplattenvorderseite mit Kunstleder in Python-Optik bezogen (Matching Headstock)
- Hals- und Korpusrückseite schwarz gebeizt und mit Öl und Wachs versiegelt
Nach dem Auspacken des Pakets habe ich alle Teile als erstes unter die Lupe genommen und den Hals in den den Korpus gesetzt. An der Passgenauigkeit und der Verarbeitung habe ich keinen Grund zum Quengeln gefunden, alles war sauber verarbeitet und die Fräsungen waren größtenteils sauber erledigt. Das ist leider nichts selbstverständliches und habe ich bei fertigen Gitarren um 1000 Euro auch schon anders gesehen!
Was mir gefällt ist die Maserung der Ahorndecke (kommt leider auf den Fotos nicht so rüber)
Ein paar Tage später traf auch der mit Stefan abgesprochene Bezug ein. Von der Menge her war es das Mindestbestellmaß, 1m lang und 1,4 m breit – Das sollte reichen!
Nachdem wir die Form der Kopfplatte abgesprochen haben, habe ich den Hals und den Body schwarz gebeizt und geölt. Die Beize ist eine Clou-Tüte, wurde mit Wasser und einem Tropfen Spüli angesetzt und satt verpinselt. Nach kurzem einziehen habe ich den Überstand mit einem Tuch abgerieben. Das Abreiben ist wichtig, damit das Binding nicht auch eingefärbt wird. Der Versuch das Binding abzukleben brachte leider nichts, da das Abdeckband hinterlaufen ist.
Die Korpusseiten und der Hals wurden erst mal sehr vorsichtig geölt und gewachst worden, denn es muss noch das Kunstleder drauf und der Hals eingeleimt werden.
Jetzt kam ich ums Verkleben des Kunstleders mit den Korpus und der Kopfplatte nicht mehr umher. Im Netz habe ich nichts genaues zu so einem Projekt gefunden. Es gibt zwar Gitarren, die mit Kunstleder bezogen gefertigt werden; es steht nirgendwo wie das dort gemacht wurde!
Ich habe das Kunstleder erst mal grob zurecht geschnitten und sowohl Korpusvorderseite als auch das Gewebe des Kunstleders mit Titebond eingepinselt, ausgerichtet, aufgelegt, angedrückt und mit einer Rolle (aus dem Baumarkt, Tapezierzubehör) festgerollt. Der Überschüssige Leim wird mittels feuchtem Lappen aufgenommen.
Das selbe habe ich mit der Kopfplattenvorderseite gemacht.
Das überstehende Kunstleder habe ich nach dem Aushärten des Leims mit Hilfe von Skalpellklingen plan abgeschnitten.
Als nächstes habe ich das Griffbrett abgeklebt, die Bünde abgerichtet, die Kronen verrundet und via 000 und 0000-Stahlwolle poliert. Zuletzt habe ich ein Poliergewebe in den Akkuschrauber eingespannt und mittels Polierwachs die Bünde auf Hochglanz gebracht. Es standen keine Bünde seitlich über. Zum Schluss habe ich das Griffbrett mit Fingerboard Lotion eingepinselt und festgestellt, dass es sehr durstig ist. Insgesamt 4 Durchgänge „Einpinseln und Verteilen, Einziehen lassen und den Rest aufwischen“ später war alles prima.
Als der Hals dann eingeleimt war und der Leim schön trocknen konnte ging es an das festlegen der Bohrlöcher für die Brücke. Durch das Poti-nahe Studloch habe ich die Saitenerdung erledigt, vorsichtshalber mit zwei Kabeln. Nach dem Einsetzen und „zärtlichem“ einschlagen der Studs sowie Montage der Brücke zeigte das Multimeter zwischen Erdungskabel und Brücke „Durchgang“.
Als nächstes habe ich die Mechaniken montiert und den Sattelrohling in Länge, Breite und Höhe angepasst.
Um die Abstände zwischen Saite und Griffbrettrand am Sattel festzulegen habe ich den Sattel an seinen Platz gesetzt und die beiden E-Saiten aufgezogen. Als das passte habe ich den Sattel an den Stellen für die beiden E Saiten gekerbt. Dann habe schnell die anderen Saiten aufgezogen, alles gleichmäßig verteilt und die anderen Kerben gefeilt. Wichtig beim Feilen der Sattelkerben ist, dass die Auflagefläche der Saite im richtigen Winkel, ideal wäre parallel zur Kopfplatte vom „Nullbund“ zu den Wickelachsen der Mechaniken führt.
Sobald die Sattelkerben an der Richtigen Stelle sind kann der Sattel feingeschliffen und mit Stahlwolle poliert werden.
Als nächstes habe ich die Saiten nochmal abgezogen um die Tonabnehmer mit dem Rahmen am Body zu befestigen und um die Kabel ins E-Fach zu führen. Sobald die Kabel da ankommen werden die Tonabnehmer mit Rahmen ausgerichtet. Parallel zu den Bundstäben und mit den Polschrauben so exakt wie möglich unter den Saiten um eine gleichmäßige abtastung zu ermöglichen.
Der letzte Schritt ist das verkabeln. Jetzt werden die Potis und der Schalter eingesetzt. Wichtig ist, dass die Bohrungen für Potis und schalter im Durchmesser passen und dass das Gewinde auf der Korpusoberseite weit genug rausschaut um Unterlegscheiben und Mutter aufzunehmen. Hier passte das ganz gut – Ich hab aber verbaselt die Kabel vom E-Fach zum Schalter zu legen. Also Saiten runter, Pickuprahmen abschrauben und die Kabel verlegen. Ich habe hier ein-adriges Kabel mit außenliegenden Massegeflecht genommen. Abgeschirmt habe ich lediglich das E-Fach. Der Schalter bekommt über das Massegeflecht seine Erdung, die Tonabnehmer über Bodenplatte und Kappe (es ist eine reine Humbuckerschaltung), sodass, wenn überhaupt, die „Potibeinchen“ selber bzw. die Drahtenden der Kondensatoren Störgeräusche einfangen könnten.
Wenn alles Verlötet ist gibt es den ersten Funktionstest, ob alle Potis funktionieren wie angedacht, ob es Störgeräusche beim regeln gibt, ob der Schalter schaltet wie er soll, ob Wackler in der Buchse sind, oder ähnliches.
Hier passte alles, sodass ich die Potiknöpfe drauf schrauben konnte. Der Bauvorgang war damit abgeschlossen und ich konnte an die Feineinstellung von Halskrümmung, Sattelkerben, Steghöhe, Oktav- und Bundreinheit sowie Pickup bzw. Polschraubenhöhe.
Et Voilá
Die Arbeit schaut echt nicht schlecht aus. Der Holz wurde wohl mit sehr viel libe zum Detail und akribischen Handgriffen bearbeitet.
Doch gefällt mir richtig gut mit der schwarz gemaserten Optik und den metallischen Kontrast
Ich hoffe das du noch viele Ideen hast,für weitere Projekte. Mindestens 5 points from Germany. Tolle Gitarre. Weiter so
Sieht nach einer Arbeit aus, die aus Liebe, Geduld, und viel Leidenschaft gemacht wurde. Ich finde das diese Arbeit mindestens 5 Sterne verdient.
Gitarren können so toll aussehen.
Ich hoffe das du noch viele Ideen hast,für weitere Projekte.
Ich kenne Basti jetzt schon seit Jahren und sobald es um das Thema Gitarre geht, ist er der richtige Ansprechpartner! Meine Gitarren kommen nur noch zu ihm. Wie immer: Eine super Leistung! Die Gitarre sieht super aus! Mach weiter so!
Klasse Sound,saubere Arbeit.. man sieht und hört die Leidenschaft beim spielen..auch die Fotos sind toll gemacht..volle punktzahl
Da steckt viel Leidenschaft und Handarbeit drin. Klasse Leistung Herr Engelmann!!
Sehr gute Präsentation deiner Arbeit. Gute Fotos. Saubere Arbeit. Liebe zum Detail.
5 Sterne von mir!
Hallo Sebastian, prima Job!!! Tolle Klampfe
von mir die volle Punktzahl
basti hat da einen super job gemacht. maggie sieht nicht nur toll aus, sie fasst sich supergut an, drückt sich ganz leicht und klingt genau wie sie soll. er hat sich an der musik orientiert, die ich mag und jetzt ist sie perfekt für whiskeyschwangeren blues zu später stunde (mit nem kleinen laney bedroom amp, den er für sie ausgesucht hat)… danke nochmal basti!
Schick
Richtig tolles Projekt! Toll umgesetzt und das Endergebnis ist echt traumhaft geworden 😎
Mit Liebe gemacht! Nichts anderes von ihm erwartet!
Klasse Arbeit!
Das nenne ich mal schöne Handarbeit
3x Daumen hoch
Geil
Tolle Arbeit
sehr schöne arbeit …. ich bewerte mit fünf Sternen
Super