MLP – Alexander Klatt

MLP – Alexander Klatt

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DIY E-Gitarre im Single Cut Design

Auf dieser Seite möchte ich einen Einblick verschaffen, wie man mit handwerklichem Geschick, eine Single Cut bauen kann. Als Vorgabe diente ein amerikanisches Model. Hier meine neue Gitarre…;-)

Kurze Vorgeschichte, vor gut drei Jahren entdeckte ich die Seite ML factory aus Deutschland. Hier werden verschiedene Gitarrenbausätze angeboten. In vielen Foren liest man, dass diese Bausätze relativ guter Qualität sind. Leider gibt es die „single cut“ Bausätze mit eingeleimten Hals nicht mehr. Vor Kurzem entdeckte ich ein ebay Angebot von Privat. Hier wurde einer dieser Bausätze von ML factory angeboten. Also nach gut drei Jahren warten schlug ich zu. Für 160 € erstand ich diesen Bausatz.

Ziel war eine hochwertige Gitarre zu bauen. Nachfolgend beschreibe ich einige Arbeitsschritte.

1. Tag
Auspacken und begutachten.

2. Tag – Schleifen
Alles gründlich schleifen. Gute Ergebnisse erziele ich mit folgender Reihenfolge: 320er, dann leicht mit einem Schwamm „wässern“. Das Wässern sorgt dafür, dass sich die Holzfasern aufstellen. Nach dem Trocknen wieder mit neuem 320er die Fasern abtragen. Jetzt kann der Feinschliff begonnen werden. 400er, 500er. Je akribischer desto fantastischer das Endergebnis.

3. Tag – Beizen
Ich habe mich für das Beizen der Gitarre entschieden, da ich keine Möglichkeiten zum Lackieren besitze und der Korpus eine gute Basis zum Beizen bietet. Zur Verwendung kam Beize von Clou.

4. Tag
Leider kam nach dem Beizen eine unschöne Holzstelle zum Vorschein. Also entschied ich mich für einen Art „Sunburst“. Geschliffen wurde immer mit 500er Körnung.
Damit das Creme-Binding wieder sichtbar wird, muss mit einer Abziehklinge gearbeitet werden. Diese setzt man am Binding an und „zieht“ bzw. scharbt vorsichtig eine leichte Schicht vom Binding ab.

5. Tag – Ölen
Klarlack – wie gesagt kam überhaupt nicht in Frage. Eine sehr gute Alternative bietet „Tru Oil“. Dieses Öl wird als Schaftöl für Holzgewehre verwendet und härtet nach 24 Stunden aus. Das heißt, es entsteht eine Klarlack ähnliche Oberfläche die Wasser und schmutzabweisend ist. Tru Oil wird in mehreren Schichten aufgetragen. Zwischen den Schichten sollten mind. zwei Stunden Trockenzeit eingehalten werden. Bevor die letzte Schicht – bei meine Gitarre waren es fünf – aufgetragen wird, muss der Korpus nochmals leicht mit 500er Schleifpapier geglättet werden.

6. Tag – Die Kopfplatte
Hier musste ich lange nachdenken. Welche Möglichkeiten gibt es, wie kann ich diese an meinem Schreibtisch umsetzen. Dann fand ich eine Internetseite „Rall Guitars & Tools“ die feine Holzplatten aus Ebenholz anbietet. Die Entscheidung viel auf die 2,5 mm starke Platte. Zuerst zeichnete ich die Kopfplatte ab. Ein weißes Blatt Papier und mit einem weichen Bleistift die Konturen nachzeichnen. Das war die Vorlage für den Ebenholzrohling. Vorsichtig bearbeitete ich mit einer Laubsäge oder Bügelsäge den Rohling.

Kopfplatte verleimen

Zum verleimen verwendete ich „Titebond Glue Classic“ – 30 Jahre Erfahrung im Gitarrenbau was will man mehr?

Tag 7 – Die Logo fräsen
Das Logo wurde von mir mit dem Frontplatten Designer der Schaeffer AG entworfen. Das Einlassen des Logos musste ich erst mal üben. Mit einem Dremel vom Aldi allerdings mit hochwertigen Fräsern ist es mir mit viel Mühe einigermaßen gelungen. Leider fräste ich nicht tief genug sodass der „Custom“ Schriftzug weggeschliffen wurde.

Das Goubring-Logo kam mir zu langweilig vor. Ich entschied mich den kleinen Tauben Stempel meiner Tochter aus Aluminium zu fertigen. Den Stempel auf ein Stück Alu gedrückt, dann mit der Laubsäge ausgeschnitten. Mit viel Mühe geschliffen, dann auf die Kopfplatte gelegt und die Konturen mit einem Skalpell angerissen. Mit dem Dremel gefräst, die spitzen Kanten mit dem Skalpell bearbeitet. Danach folgt das Anpassen und „verfugen“ mit dem Holzstaub der Kopfplatte. Zum Schluss mit Sekundenkleber beträufeln und mit 360er Körnung schleifen. Glätten mit 500er.

Tag 8 – Truss Rod Cover
Die Halseinstellschraubenabdeckung auch Truss Rod Cover genannt, ist ein Eigenbau von mir. Es besteht aus zwei Schichten Holz und hat die Konturen wie die Kante der Kopfplatte. Wie man sieht, sieht man keine Schrauben. Ich habe kleine Neodym-Magnete in die Kopfplatte eingefräst und fest geklebt. Das gleiche im Truss Rod Cover. Hierbei ist es wichtig die gleiche Position der Magnete auszumessen, sonst wirds schief. Somit kann ich jederzeit die Abdeckung schnell entfernen und die Halsschraube einstellen. Die Magnete halten alles stets in der selben Position.

Tag 9 – Die Elektrik
Da Tonabnehmer relativ empfindlich gegen elektromagnetische Strahlungen sind, müssen alle Bauteile abgeschirmt und geerdet werden. Das Fach für die Tonabnehmer, Potis und Toggle Switch wurden mit selbstklebender Kupferfolie augekleidet und mit einander verlötet. Zuletzt wird eine zusammenhängende Einheit mit Abschirmfarbe geschaffen. Die Farbe ist von ML Factory.

Dienstag, 10. Mai 2016
Endlich, meine Thomann Bestellung ist da. Dieses mal musste ich mich in Geduld üben. Die meisten Teile hatte Thomann nicht auf Lager. Nun was wurde bestellt. Schaller Locking Mechaniken 1/16, Potiknöpfe, Gibson Toggle Switch, Humbucker Rahmen, 57 Classic pickup, Seymore Duncan für die Steg-Position, einen Knochenmaterial ähnlichen Sattel, und das Beste zum Schluss: eine Babicz Tune O Matic full contact Bridge in Chrome.
Zunächst habe ich die Locking Mechaniken montiert. Im ersten Moment erschienen sie mir zu kurz, aber der Vorteil dieser Mechaniken sind, dass die Saite durch gezogen wird und dann aretiert die Feststellschraube die Saite. Das heißt, es gibt maximal nur noch eine halbe Wicklung und die Stimmung ist perfekt.

Nun montierte ich die Brücke inkl. Tailpiece. Passte alles wie angegossen. Auf´s Erdungskabel achten!

Der Toggle Switch
Bestellt habe ich mir einen von Gibson, ist etwas teurer, liefert allerdings gute Qualität. Die Lötpunkte sind alle von Gibson vorbereitet, d. h. abgeschliffen und mit etwas Lötzinn versehen. Das Anschließen selbst relativ einfach. Er hat vier Kontaktpunkte. 1. Masse, 2. den Hot vom der Klinkenbuchse und jeweils einen Anschluss für den Humbucker Brücke und Humbucker Hals.

Die Tonabnehmer
Für die Halsposition entschied ich mich für den legendären P-57 Classic von Gibson.
• das ultimative Reissue des legendären PAF
• klarer, bluesiger Sound bis zum fetten, sustainreichen Leadsound
• Nickel Cover

Für die Brückenposition kaufte ich den Seymour Duncan SH-4 Classic
• singende Mitten mit angehobenem Ausgangssignal
• perfekte Mischung von Sustain und Verzerrung
• besonders geeignet für Rock und Blues
• mit Nickel-Kappe

Die Verdrahtung
Die Verkabelung nahm ich nach dem folgenden Verdrahtungsplan vor. Auf der Seite von Seymour Duncan stehen viele verschiedene Verdrahtungspläne zur Verfügung. Einfach die Pickup Typen und die Gitarren Optionen wählen – fertig.

16. Mai 2016 – Sattel upgrade
Den grauenvollen zum Bausatz mitgelieferten Sattel, konnte ich nicht ertragen. Billig Plastik und innen hohl. Hier die Luxus Variante: Graph Tech GT PT 6010 00 Black Tusq XL. Den musste ich etwas in der Breite verkleinern.

Ihr könnt auch auf meiner Website alles nachlesen:
http://alexgoubring.jimdo.com/diy-gitarren/single-cut/

Hier noch drei einfache Soundbeispiele:

Brücke
https://www.dropbox.com/s/ff7v5g96m091ymb/clean%20picking%20bridge.m4a?dl=0

Hals Pickup
https://www.dropbox.com/s/voj3txnwpjpqnhv/clean%20picking%20neck.m4a?dl=0

Brücke Overdrive Gedudel
https://www.dropbox.com/s/6qj48lhql6q67a8/overdrive%20bridge%20.m4a?dl=0

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25 Comments

  1. Chapeau !!! Zur grenzenlosen Liebe zur Musik gesellt sich hier ein Höchstmaß an
    handwerklichem Können!!! Das ist äußerst bemerkenswert ….
    Mumpfi und Lothar

  2. Tolle Arbeit- mit viel Kreativität.Habe die Gitarre bei Dir gehört und war überrascht ,wie sehr gut der Klang war.Ein gleichwertiges Instrument mit dieser überschaubaren Investition und handwerklichen Arbeit,wird wohl schwer zu finden sein.

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