ML V – Christoph Pusch

ML V – Christoph Pusch

Hallo Ihr Lieben,
Nachdem ich – glaube ich 2011 – mit einem Trostpreis als Ergebnis an Eurem Contest teilgenommen habe 😉 wage ich einen neuen Anlauf.

Infos zur Gitarre:

Die Gitarre ist ein Bausatz von ML-Factory. Ein Kumpel hat die vor Jahren mal gekauft und auch zusammen gebaut, allerdings wurde die Gitarre kackbraun gestrichen und mit güldener Hardware verschandelt, perfekt für jeden Auftritt im Seniorenheim.
Hab sie dann „ertauscht“ und nach ein paar Mal Probe spielen war klar, daß die Substanz mehr als brauchbar ist.

Hab die Gitarre bis auf die Unterhose gestrippt und komplett entlackt.
Ich wollte etwas Richtung „Warrior / Army“ machen.
Um das Aussehen ein bißchen aggresiver zu bekommen habe ich mit der Flex [Schleifscheibe] die Bodykanten freihändig in diesen „Stealth“ Look verwandelt, ebenfalls mit der Flex [schmale Metallscheibe] diese „Blessuren“ in die Zargen eingefügt.

Die Farbe sind zwei Beizen gemischt mit Antik Patina. Die „Blessuren“
wurden mit schwarzer Acrylfarbe betont, ich benutze außerdem immer einen Unkrautvernichter [mit Gaskartusche] zum Flammen / anfeuern des Holzes.
Der Schriftzug an der Zarge ist mit dem Brennpeter eingebrannt, dann mit einem Schaschlikspieß mit KreideFarbe aufgefüllt und nach Trocknung so lange nachbearbeitet worden, bis die Schrift genau gepasst hat.
Der Armystern ist ebenfalls mit Kreidefarbe aufgetragen, den Kreis habe ich mit einer IkeaKaffetasse so rund hin bekommen.

Die Kopfplatte wurde verkleinert, das „V“ Logo habe ich aus Alublech gesägt, es steht – passend zum Thema der Gitarre – für „VICTORY“

Die 777 ist vielleicht einigen aus der WhiteMetalSzene bekannt [STRYPER lässt grüßen] , der über die komplette Rückseite laufende, eingebrannte Schriftzug ist ein Text von der „Dancing on the head of the serpent“ LP von der schwedischen Hardrockband JERUSALEM.SE, eine Art Tribute von meiner Seite aus, den ich freihändig eingebrannt habe.

Die Elektrische Seite deckt zwei EMG [89 / 81] ab, zwei Volume & MasterTone – über den Volumepoti ist der 89er splittbar. Die Elektrofächer habe ich mit schockorange ausgesprüht, die Technik ist in der authentisch gerosteten [lag über 10 Jahre auf einer Wiese] und lackierten Lochblechplatte verschraubt. Das gibt einen schönen 3D Effekt, verleiht den Fächern eine Tiefe, die man ggf. mit einer LED noch betonen könnte, Strom ist ja schon an Bord.
Das Batteriefach auf der Rückseite ist für schnelle Batteriewechsel offen, die Batterie hält dank der Halteklammer perfekt.

Body und Kopfplatte sind mit zwei Schichten hochstrapazierfähigem Klarlack versiegelt, die Halsrückseite nach meinem Gusto mit Biopin Hartwachsöl eingelassen, wer so etwas ein Mal in der Hand hatte will nix anderes mehr.
An den beiden Flügelenden habe ich je eine Blindniete ein gelassen, das schont das Holz beim Abstellen der Gitarre. Das Gute an den flying Vs ist ja, daß man nie einen Gitarrenständer braucht – die 7,90 EUR kann man lieber für Bier ausgeben 😉

Die Hardware ist aus meiner Restekiste und in etwa auf Epiphone Niveau.
Macht solide den Job, könnte mir auch vorstellen, daß sich schwarze Hardware gut macht.

[Um] Bauzeit etwa 4 Wochen. Als Werkzeuge habe ich nur die Flex, Stichsäge und Stechbeitel benutzt. Zusätzlich jede Menge Schleifpapier.

Unterm Strich konnte ich aus der hochwertigen Bausatzgitarre mein ganz persönliches Statement / Unikat bauen, daß sich – wen wundert´s – gerade im Bereich Hardrock / Metal optisch & klanglich gut macht. Diese Gitarre wird von mir gerne und viel gespielt und gammelt nicht als verstaubte Deko an der Wand von irgend einem Scheißhaus vor sich hin nur weil die verzogene BilligHolzFeuchthalsgurke unbespielbar ist und sich die Bünde in alle Himmelsrichtungen verdrehen.

Diese Gitarre kann mit den so genannte „Markengitarren“ locker mithalten, das ist ein hochwertiges Instrument an dem man lange Spaß hat !!

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Bewertung 4.6 Sterne aus 60 Meinungen

22 Comments

  1. Wow, echt mutig, mit der Flex an so ein Instrument zu gehen… Wirklich gelungen, stimmiges Design, ein echter Hingucker und definitiv ein Unikat! Von mir 5 Sterne!

    • Von mir gibt es auch satte 5 Punkte!! Habe die Gitarre mal in persona gesehen und in der Hand gehabt. Sehr klasse und einzigartig!! Grüße, Seb

  2. Tolles Unikat! Erinnert mich irgendwie an Woodstock… Könnte durchaus in einem Vintage Museum von einem dieser Milliardäre stehen. Kompetenz und Leidenschaft, Christoph, Glückwünsche!

  3. Also so was geiles habe ich lange nicht mehr gesehen. Da können die anderen Teilnehmer getrost einpacken, so eigentständig und kreativ ist wirklich niemand.
    Das ist ein ganz eigener Stil, eine echte Trademark und diese Handschrift ist einfach nur geil, Rock´n´ Roll 4 ever ! Du hast echt das Zeug für ganz oben, so eine Gitarre gehört in die Profiliga !

  4. Ich habe zwei Bässe von Chriztoph.
    Der erste: gefallen & gekauft
    Der zweite: eigener Bass hin und Stück für Stück mit entwickelt.
    Mein Style ist eher so alte Scheunentür trifft Vesperbrett.
    Besonders ist, dass Chriztoph nicht nur auf die Optik Wert legt, sondern auch auf Bespielbarkeit und Sound.
    Da merkt man, dass der kreative Hirn-Puls von einem Musikerherz kommt.
    Absolute Empfehlung.

  5. Habe zwei Yamahas aus den 90ern von Christoph gekauft – er hat sie so hergerichtet, daß sie wie neu waren. Ich war ziemlich baff, als sie in der exzellenten Verfassung ankamen – wirklich sehr gute Arbeit! Bei dieser Gitarre hier schaut es aus wie die gewohnte hohe Qualität von Christoph. Sehr coole Lackierung, Griffbrett auch sehr ansprechend. Einzig ein Tremolosystem fehlt für meinen Geschmack – andererseits würde das wiederum andere Gitarreros stören. Volle Punktzahl!

  6. Volle Punktzahl! Das ist mal wieder eine top Leistung aus dem Hause Pusch. Ich kenne seine Werke, hauptsächlich restaurierte Altmodelle, nun schon seit einiger Zeit.
    Aber mit dem ML-V zeigt er, dass auch die kreative Umgestaltung seine Passion ist.
    Materialien, Farbkombination und Akzente sind ausgewogen und aufeinander abgestimmt, Hardware und Elektrik passen und runden das Bild ab. Dass sich das V spielen lässt und ebenfalls mit Sound überzeugt, glaube ich gerne.
    Fazit: Das überzeugende Ergebnis des gelungenen Versuchs, Heavy Metal mit Army-Epos zu kreuzen, abgewürzt mit einer kleinen Portion Steampunk.
    Weiter so!

  7. Schönes Gerät \m/ Ein Lochblech als Abdeckung sehr kreativ, da würde sich eine rote LED gut drin machen, den Strom hast du ja schon da liegen!!! Ich würde schwarze Hardware bevorzugen. Also 4,8 von 5 Sternen 😉 man braucht ja noch nen Anreiz zum Verbessern 🙂

  8. In meinen Augen ist es eine Apokalypse Gitarre aus der Film Mad Max. Höchste Preis für sein Werk ist eigene Zufriedenheit und Anerkennung von den Zuschauer. Alle Bemühungen sind nicht um sonnst gewesen, es ist eine eigenartige Gitarre mit einem unvergesslichem Scharm . Ohne Zweifel 5 Sterne.

  9. Auftritt im Seniorenheim

    Danke dass du meiner alten Klampfe dieses wunderbare neue Leben geschenkt hast mein Freund!

    Von mur bekommst du alle Sterne des Himmels!

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