Headless Bass – Clemens-Ulrich Lehmann
Der „Transporter“ – Bass im Eigenbau
Vor einiger Zeit hatte ich bereits einen Bass der ML-Factory gebaut. Damals war die Ungeduld beim Bau zu groß und das Ergebnis am Ende unbefriedigend. Das sollte diesmal anders werden.
Ziel war es diesmal, einen leichten, einfach zu handhabenden Bass zu bauen. Er sollte mich in Zukunft auf meinen Reise begleiten können und so robust sein, dass kleinere Dings und Dongs ohne Murren in seine „Patina“ integriert oder mit wenig Aufwand repariert werden können. Gefragt war außerdem ein geringes Gewicht und eine Standard-Mensur ohne gigantische Ausmaße von Body und Hals, mit denen z.B. mein Thunderbird aufwartet.
Der passende Bausatz war schnell gefunden: das Headless-Kit von ML-Factory mit durchgehend schwarzer Hardware. Für die „Patina“ fiel meine Wahl auf eine geölte Oberfläche.
Das Headless-Kit enthält alle zum Zusammenbau notwendigen Teile. Hals und Body sind unbehandelt, können nach eigenen Vorstellungen gestaltet werden. Die mechanische Qualität ist gut und die Oberflächen glatt. Der Halsausschnitt des Bodies ist präzise geschnitten; der Hals lässt sich passgenau einsetzen. Leider wird dieser gute Eindruck durch ungenau geschnittene Öffnungen für die PUs und für die Brücke getrübt.
Als arbeitsintensiv erwies sich die geölte Oberfläche. Vom Aufwand her habe ich das etwas unterschätzt. Nach den ersten Arbeitsschritten Schmirgeln – Ölen – Trocknen kam die nächste Runde Schmirgeln – Ölen – Trocknen und die nächste … und die nächste … . Es stellte sich eine gewisse Routine ein und letztendlich habe ich 4 Schichten auf den Hals (ohne Griffbrett) und 6 Schichten für den Body aufgetragen, bis mir das Ergebnis gefiel. Von Schicht zu Schicht bekam die Oberfläche mehr Glanz und eine honigfarbene Tönung. Zur schwarzen Hardware passt das sehr gut.
Für das Griffbrett habe ich das Pflegemittel mit Zitronen-Öl genommen, was ich auch später für die Reinigung nehmen werde.
Die PU-Fächer, die Randbereiche des Ausschnitts für die Brücke und das Fach für die Elektrik bekamen eine doppelte Schicht Abschirmlack. Einstreuungen wollte ich in keinem Fall hören. Bei den PU-Fächern war erst Ruhe, nachdem ich eine der Federn pro Fach mit der Masse verbunden habe. Im Elektrik-Fach erschien mir der Abstand zwischen Abschirmlack und den Potikontakten zu klein. Ich hatte den Eindruck, hier könnte eine (unerwünschte) Verbindung entstehen. Ein Stück Isolierband brachte schnelle Abhilfe.
Für die ungenau geschnittenen Öffnungen an den PUs habe ich längere Zeit nach einer Lösung gesucht. Meine Wahl fiel dann auf PU-Rahmen, die jedoch für diese PU-Größe selbst im WWW nirgends zu bekommen waren. Ich habe dann kleinere PU-Rahmen aus dem ML-Factory-Shop so zugeschnitten, dass sie die PUs umfassen und die Ungenauigkeiten abdecken. Es sieht so aus, als müsste es so sein.
Herausgekommen ist ein ansprechendes Instrument. Es lässt sich gut spielen; für mein Ziel als Begleiter auf Reisen ist es bestens geeignet – auch ohne Verstärkung hinreichend laut.
An der Lösung der kleinen Problemchen während der Bauphase sind wir beide – der „Transporter“ und ich – gewachsen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Clemens-Ulrich Lehmann
Hi, ich habe mir jetzt auch solch einen Bass gekauft, finde aber nirgendwo eine Anleitung, wie die Elektrik zu verlöten ist. Kannst du mir da helfen? Wäre ganz prima. Danke im Voraus. Gruß Peter
Hi Peter,
schau mal hier nach:
http://www.seymourduncan.com/support/wiring-diagrams/schematics.php?schematic=passive_soapbar
oder nach „wiring fender pj bass“, da sollte sich was finden lassen.
Viel Erfolg Clemens