5-Saiter Bass – Uwe Beger

5-Saiter Bass – Uwe Beger

ML-Faktory Art.Nr.: 09-BS-1048

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Motivation: Habe als Gitarrenspieler / Lehrer schon E-Gitarren gebaut / umgebaut und verschiedene Schaltungen verwirklicht. Da ich einen akustischen bundlosen Bass mit Tonabnehmersystem schon sehr lange besitze, war es die logische Folgerung einen hochwertigen E-Bass selbst zu bauen, den man nicht unbedingt so bestellen und auch im Unterricht einsetzen kann, bedeutet ein Instrument, wo z.B. Oberflächenbeschädigungen leicht entfernbar sind (war inzwischen bereits von Vorteil)!

Projektziel: Wenn schon ein E-Bass gebaut wird, dann aus Neugierde ein 5-saitiger Bass mit Esche Korpus, da ich das Holz auch bei E-Gitarren bevorzuge.

Die Schaltung sollte sowohl Aktiv, wie auch Passiv regelbar sein, was ich bisher in E-Gitarren (z.B. 3-Humbucker Strat mit maximalen Schaltmöglichkeiten) realisiert habe. Es geht hier aber nicht um aktive Tonabnehmer, sondern um aktive Schaltungen die einen 9 V (oder auch 2 x 9 V machbar!) Block benötigen! Die passiven Tonabnehmer haben dann nur noch die Funktion, den Schwingverlauf der einzelnen Saiten möglichst gleichmässig zu übertragen und möglichst keine Störeinstrahlungen aufzunehmen, d.h. brummfrei. Im Passivbetrieb liefern die mitgelieferten Soapbar Pickups auch die folgenden Möglichkeiten effektiv. Wird Aktivbetrieb eingeschaltet, wird es vielseitiger und knackiger! Eine Kombination aus der Reihenschaltung einer aktiven State Variable Filterschaltung (kontinuierliche Klangfilterschaltung), kombiniert mit passiver Humbuckerschaltung (z.B. Gibson) und entsprechender Bassanpassung sollte hier als Versuch realisiert werden. Eine weitere klangliche Variation ist die Parallel- und Reihenschaltung der Pickups, ergänzt durch ein Phasenverschieben der PU’s in Parallel- und Reihenschaltung. Damit die Holzeigenschaften nicht verändert werden, soll das Instrument nur geölt werden und die Holzmaserung sichtbar bleiben, das fühlt sich super an und Beschädigungen können durch Schleifen und erneutes Ölen schnell repariert werden.

Das Elektronikfach ist auf der Hinterseite durch verleimtes Eschenholzfurnier abgedeckt, das ohne Schrauben auskommt und wurde vorher durch Nässen und Biegen in die richtige Wölbung gebracht und auch sicher hält. Da Holz aber arbeitet, in diesem Falle das furnierte Holz, habe ich zunächst einmal Klettverschlüsse darunter geleimt, um die Abdeckung in Position zu bringen. Das wird vorübergehend so bleiben, bzw. ist nun seit dem 06.01.2014 so und erfüllt seinen Zweck, ebenso wie das verarbeitete Eschenholz, egal ob Korpus oder Furnierholz, bei einer transparenten Oberflächenbehandlung entstehen einfach diese Blässe – Effekte, die dann im Alterungsprozess honiggelb werden. Der Hals ist verleimt und die Halsschrauben sind unter Furnierholzabdeckungen verschwunden.

Projektdurchführung: Alle erforderlichen Zusatzteile ausnahmsweise vorab beschaffen, da man ein neues Projekt realisiert!

Die Aktivschaltung ist eine State Variable Filterschaltung von H. Lemme für Bass (http://www.gitarrenelektronik.de), mit der ich Erfahrungen für E-Gitarren habe, da ich

die Schaltung auch schon mit eigenem Platinenlayout aufgebaut habe.  Security Locks habe ich auch gleich mitbestellt, da meine E-Gitarren auch damit ausgestattet sind.

Das Elektronikfach des Bass musste vergrössert werden. Damit meine Vorstellungen realisiert werden können, wurde in Handarbeit mit verschiedenen Werkzeugen der Ausschnitt vergrössert. Mein Opa war Schreiner und hat mir gwisse Fähigkeiten dazu in die Wiege gelegt und entsprechendes Werkzeug hinterlassen. Auch die traditionelle Schreinerwerkstatt ist noch vorhanden. Bei meinem derzeitigen Projekt „Baritone Gitarre“ setze ich aber auch eine Oberfräse ein! Da in unserem Haus die Möglichkeit besteht, 2 Hobbyräume zur Verfügung zu haben, kann in einem Raum zerspanende Arbeit, bzw. schleifen durchgeführt werden, während der andere Raum staubfrei für Oberflächen-behandlungen gehalten werden kann! Hat den Vorteil, dass man parallel arbeiten kann, deshalb wurde die Kopfplatte nach einem Entwurf, kurzfristig mit der Stichsäge und einem freien Schnitt in seine Endform gebracht. Damit war es möglich mit den Schleifarbeiten zu beginnen, die dann auch im Freien fortgesetzt wurden, gleichzeitig konnte ich unabhängig davon am Elektronikfach weiterarbeiten. Der Bausatz war schon sehr fein geschliffen geliefert, habe zuerst Schleifpapier Körnung 120, wo erforderlich, dann 180, 240, 320 bis 400 verwendet.

Habe mir Holzöl aus dem Baumarkt und Dänisch Öl besorgt. Kann mit einem Lappen oder Haushaltsschwamm aufgetragen und entsprechend der empfohlenen Zeiten abgewischt werden, wenn das Holz nichts mehr aufnimmt. Noch einfacher ist die Handhabung mit einfachen Haushaltspapiertüchern! Beide Öle stellten keinen Unterschied dar, nur das auf die Selbst-Entzündlichkeit (Leinöl) hingewiesen wird. Habe mit Haushaltseinweghand-schuhen gearbeitet und alles nach jedem Ölvorgang (Hals / Korpus ca. 5 x) sicher entsorgt, d.h. der Abfall wurde luftdicht verpackt, damit kein Kontakt mit Umgebungsluft zustande kommt. Der Vorteil des Holzölung ist einfach, dass selbst Kratzer und Dellen am Instrument nachträglich und ohne sichtbare Spuren wieder ausgebessert werden können. Der Hals und Korpus wurde bei der Oberflächenbehandlung an einen Mikrofonständer mit Schnur und Haken durch die Bohrungen anhängt. Während der mehrfachen Bearbeitung zerstörte ich aus irgend einem Grund den Kunststoffsattel! Besorgte mir dann den verstellbaren ABM-Webster Messingsattel, obwohl der laut Herstellerangaben zu breit für meinen Hals war! Das Problem konnte durch Abfeilen und Anpassung auf beiden Seiten (Messing) gelöst werden.

Die Abschirmung des Elektronikfaches erfolgte mit verklebter Alufolie. Habe inzwischen bei anderen Projekten auch Abschirmlack und Kupferfolie verwendet. Das Furnierholz für die Elektronikfachabdeckung wurde verleimt und gepresst. Als Gitarrist habe ich nur Erfahrungen mit der Saitenlage von Gitarren und dann das bespielbare, noch nicht perfektionierte Produkt einem Gitarrenbaumeister überlassen, der dann alles optimal eingestellt hat.  Der Bass war ab dem 06.01.2014 voll bespielbar.

Die Qualität der mitgelieferten Saiten war so gut, dass sie trotz Einstellarbeiten und Unterrichtsbetrieb 10 Monate lang gespielt wurden! Zwischenzeitlich lieferten Kerrly Ques und nun auch Elixir-Saiten ihren Dienst, die ich auch bei allen anderen Gitarren bevorzuge. Aus Zeit – und familiären Gründen veröffentliche den hochwertigen Bass nun erst im Contest 2016!

Funktion der Schaltung mit 3 Push-Pull Potis und 4 weiteren Potis plus 3–Wege Schalter:

– Mastervolume = Einschaltung Aktiv / Passiv.

– Neckvolume = Reihenschaltung der PU’s [eingesetzt in vorhandener Bohrung].

– Bridgevolume = Phasenverschieben der PU’s [eingesetzt in vorhandener Bohrung].

– Neck- und Bridge- Tonepoti wurden ebenfalls in die vorhandenen Bohrungen eingesetzt.

– Kombination der State Variable Schaltung mit der konventionellen Schaltung.

– Konventionelle Schaltmöglichkeiten für Passivbetrieb mit vorh. Bohrung vgl, Gibson.

Trotz Erweiterung des Elektronikfaches, ist die Umsetzung einer aufwendigen Schaltung

problematisch, da beim Verlöten der Kabelsalat immer weiter wächst! Wenn dann alles doch irgendwie hineinpasst und brummfrei funktioniert, hat man ein Erfolgserlebnis!

Der Alterungseffekt der Oberflächenbehandlung ist nun auch schon sichtbar.

Info zur Sattel-Kerbung:

Ist bei einer Gitarre / Bass oder ähnlichem Instrument der Hals optimal eingestellt, enspricht die optimale Tiefe der Kerbung im Sattel dem Millimeter-Wert der verbauten Bundstäbe des Instrumentes. Eine Schieblehre mit Tiefenmessung sowie eine Zündkerzen-Abstandslehre sind hierbei nicht unpraktisch!

Info zur Oberflächenbehandlung mit Öl:

Da ich auch eine Telecaster von ML-Factory aufgebaut habe, die war schon fast fertig, Warnung vor dem Ölen! Unbedingt das überschüssige Öl nach vorgegebener Zeit entfernen, da sonst ein fast nicht mehr entfernbarer Schleier entsteht. Muss neu geschliffen werden (war das Öl aus dem Baumarkt!).

Fazit: Aus dem ML-Factory 5-Saiter Baussatz ist ein absolut hochwertiges Instrument entstanden, im Vergleich zu namhaften Herstellern, aufgrund der Flexibilität und dem Preis – Leistungsverhältnis, kaum zu überbieten!

Anregung: Den schönen Esche Korpus in geflammter Optik auszuführen, was ich demnächst bei o.g. Baritone – Einteiler – Esche versuchen möchte!

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